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Warum Top-Managerinnen so flott ihre Posten räumen müssen – Berater Gushurst wagt eine Analyse

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Was ist weltweit das große Thema schlechthin in den großen Unternehmen? Frauen sind es. Das hat Strategy& – zuvor Booz und jetzt zu PWC gehörig -  im Rahmen der Befragung für seine CEO-Studie unter immerhin 2500 börsennotierten Companys herausgefunden: “USA und Kanada sind die Vorreiter, und zwar positive”, urteilt Klaus-Peter Gushurst, Partner und Sprecher der Geschäftsführung bei Strategy&. “Die arbeiten schon lange an diesem Thema und deshalb gibt es bei Unternehmen wie Pepsi, General Motors oder Hewlett Packard viele Frauen mit Prestigejobs”. Eine Meg Whitman etwa hat – im Gegensatz zu deutschen Top-Managerinnen – deshalb bereits jahrzehntelange Führungserfahrung vorzuweisen.

Was auffällig ist, wo viele US-Frauen Karriere gemacht haben: ausgerechnet bei technischen und bei neueren Unternehmen.

 

Doch das Gesamtergebnis bleibt beschämend: Von den 1000 größen Unternehmen weltweit werden nur 20 von Frauen geleitet. Gushurst: “Für Deutschland ist die Studie brutal ernüchternd – denn immerhin reden wir seit zehn Jahren über das Thema `Frauen in die Top-Positionen´. Auch auf der zweiten Führungsebene sehe es da nicht besser aus.

http://blog.wiwo.de/management/2014/04/30/ceo-studie-weltweit-fremde-besen-kehren-gut-und-einen-doktor-brauchen-sie-auch-nicht/

 

Frauen auf dem Schleudersitz

Die Sache hat zudem auch noch einen großen Haken: Haben Unternehmen dann mal eine Frau an der Spitze oder zumindest im Board oder Vorstand, fliegen die Frauen schneller als Männer wieder raus aus ihren Jobs.

Gushurst hat dieser Frage nachgespürt und kommt zu diesem Ergebnis: Die Unternehmen holen Frauen werden wegen ihrer Qualifikation an Bord und sie hoffen gleichzeitig, dass sie einen Kulturwandel in der Company herbeiführen. Das bedeutet: Sie haben eine doppelt so große Aufgabe wie neu antretende Männer. “Das ist aber einfach zuviel”, so der Münchner. “Diese Doppelaufgabe wäre auch für Männer zuviel, aber den Frauen passiert sie eben – man bürdet ihnen zuviel auf.” Dass dieses Manöver dann schief geht, ist oft programmiert.

Klaus-Peter Gushurst, Sprecher der Geschäftsführung der Unternehmensberatung Strategy& (zuvor Booz)

Klaus-Peter Gushurst, Sprecher der Geschäftsführung der Unternehmensberatung Strategy& (zuvor Booz)

 

Sicher sind manche Frauen auch einfach gescheitert, gibt Gushurst zu bedenken. Diejenigen etwa, die den Investoren nicht die erwarteten Zahlen liefern konnten.

 

Wenn Frauen sich selbst das Leben schwer machen

Doch noch etwas kommt erschwerend hinzu, meint Gushurst: Frauen machen es sich auch selbst schwerer – psychologisch. Denn sie sind selbstkritischer mit sich selbst als Männer. Das, was eigentlich positv ist: sensibler zu sein und mehr nachzudenken – das sorgt bei Frauen für mehr eigenen emotionalen Stress als ihn Männer empfinden.

 

Vielleicht kommen deshalb auch in Restrukturierungssituationen immer Männer in den Unternehmen ans Ruder. Dann, wenn man auch Abstriche beim Umgang und dem Managementstil macht. “Der Druck ist viel zu hoch, es ist brutal”, so Gushurts Fazit. Bevor Männer deshalb Sodbrennen bekämen, lassen sie´s lieber raus. Frauen seien da anders.

Vielleicht würde sich die Situation schneller bessern, wenn Frauen auch nicht fast immer alleine im Gremium wären und wie bei der Deutschen Lufthansa wie Simone Menne und Bettina Volkens wenigstens zu zweit in einem Vorstand zwischen all den Männern säßen.

 


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